Wieso Deutsch? - Erinnerungen an Herkunft-Zuhause

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Banater- Marienfelder- Nostalgien und Erinnerungen.
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Wieso sprichst Du Deutsch?

Es ist schon ungewöhnlich wenn man als Deutscher Aussiedler, in seine Urheimat Deutschland zurückkommt und dabei Deutsch spricht. Das ist für die Handygeneration, schwer zu verstehen. Da kommen welche daher, weiß Gott von wo und behaupten sie wären auch Deutsche. Ja, von wo kommen Sie denn Herr Nachbar? Wir kommen aus Rumänien, aus dem Banat und bemerken noch dazu mit Stolz „aus dem schönen Banat“.
Nun dan gibt es schon die ersten argwöhnische Blicke. Aha, aus Rumänien! Da sind Sie  ja Rumäne? Nein, das nicht, man nennt uns auch: Die Banater Schwaben.
Die meisten antworten darauf, noch nie was gehört von den Banater Schwaben, aber von den Rumänen schon. Man ließt ja täglich, etwas in der Zeitung, von den Rumänen.
Ja, das stimmt schon, aber sie sollten das nicht verallgemeinern auf das ganze Volk. Die Rumänen sind ein stolzes, fleißiges, ehrliches Volk, die auch wie wir Deutschen aus Rumänien, untr der Kommunistischen Diktatur gelitten haben.
Wir sogenannten „Rumäniendeutschen“ wurden  im 18-Jh., aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, im Banat angesiedelt. Wir haben unseren Christlichen Glauben, die Deutsche Sprache und unsere Sitten, erhalten und gelebt. Obwohl es nicht immer einfach war. Wir hatten, in Rumänien, unsere Deutschen Schulen, Zeitungen und auch Theater. Die gesprochenen deutschen Dialekte im Banat, unverkennbar, sind näher am Hochdeutschen, als so mancher deutsche Dialekt, der z.Z., in Deutschland gesprochen wird.
Dann kommt noch die naive Antwort ihr seit also doch Rumänen. Oder?
Ich verzeihe dieser Handygeneration ihre Unwissenheit in Geschichte die sie ja nur vom Schulbuch her kennen.
Im Banat, hatten wir Probleme, weil wir Deutsche waren und hier in Deutschland haben wir bei so manchen Probleme, weil wir als Rumänen gehalten werden.
Bei den Deutschen Behörden gibt es diesbezüglich aber nichts zu beanstanden. Das Missverständnis,  nach all den schweren Jahren der Nachkriegszeit, um die Deutschen aus dem Banat, wo ihre Heimat liegt, ist scheinbar, in Deutschland wo sie daheim sind, noch immer sehr lebendig.
Was soll man aber auch dazu sagen wenn selbst die Menschen von der gewesenen D.D.R für viele, als Ausländer betrachtet werden.
Ich bin zuversichtlich, die Zeit wird mit Hilfe besseren Geschichtskenntnissen, alles zum Guten ändern.


Hier einige Begebenheiten die meine Ansichten bestärken.

Im Büro

Eigentlich war Jürgen ein netter Kollege und wir verstanden uns auch menschlich gut. Wie es schon im Berufsleben eben ist, man arbeitet gerne mit jemanden zusammen oder, sagen wir es mal vorsichtig, weil es sein muss. Geschichte ist nicht gerade Jürgens Stärke. Seine Stärke ist der Computer, da ist er zimlich gut. Wie üblich bei Arbeitskollegen, spricht man als, über so manches auch privat, vorausgesetzt man möchte es.
Mit meinem Dialekt und Akzent, konnte er mich am Anfang, sprachlich, nicht richtig  einordnen. Mit der Zeit habe ich ihm das aber alles erklärt, mit dem Banat In Rumänien. Er hörte sich das ganze genau an und meinte dan dazu:
Du bist also ein Rumäne? Du kannst doch Rumänisch?
Natürlich kann ich Rumänisch aber…aber… er hat es vielleicht mir zuliebe dabei belassen es war und ist ein guter Kerl.
Eines Tages hat meine Frau mich im Büro angerufen, wegen einer dringenden, persönlichen, Angelegenheit. Meine Frau und ich sprechen natürlich in unserem Banater Dialekt. Ich merkte schon dass mein Kollege Jürgen, uns dabei aufmerksam zuhört. Nachdem das Gespräch beendet war, da meinte Jürgen ganz unbefangen in seine Art:
Du Hans, ich wusste nicht dass ich Rumänisch so gut verstehe. Ich habe alles verstanden was Du mit deiner Frau gesprochen hast.
Was sollte ich dazu noch sagen? In Ordnung Jürgen! Wir werden weiter Rumänisch üben.


Wieso Sprechen sie Deutsch

Für die meisten meiner Landsleute, nach der Ankunft in Deutschland, und nach den obligaten behördliche Formalitäten, begann schon nach kurzer Zeit ein neues Arbeitsleben. Auf Kosten des Staates zu Leben ist nicht in unserer Art. Bei den neuen Arbeitskollegen gab es, Nette, nicht so nette oder auch Boshafte. Das mus und soll man verstehen das liegt in der Natur der Menschen. Einer selbst ist auch nicht immer der Nette für alle. Der Banater Dialekt, angeboren, gibt man nicht so leicht auf. Ich meinerseits habe das auch nie angestrebt. Es ist ein schöner, verständlicher deutscher Dialekt. Als neuer Kollege wird man da schon mal befragt und von manchen auch noch angepöbelt.
So wie auch bei mir einmal.
„Sag mal Hans, hast Du schon immer Deutsch gesprochen oder hast es bei uns lernen müssen in der Sprachschule, mit unseren Steuergelder?“
Nun meinte ich:
„Peter, mache dir mal bitte keine Sorgen, ich brauche deine Steuergelder um Deutsch zu lernen, nicht. (da fiel mir der Spruch von meinem Bekannten Emil ein), ich habe Deutsch gesprochen von der Wiege an, weil ansonsten müsste ich bellen wie ein Hund“.
Peter hatte verstanden und wir wurden später auch noch gute Freunde.


Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Krisch



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